Bei bestimmten Medikamenten besteht diese Möglichkeit. Bei regelmäßiger Einnahme besprechen Sie dies unbedingt mit Ihrem Implantologen. Cortison kann zum Beispiel die Stoffwechsel- und Immunsituation des Körpers verändern, sodass bei der Heilung Probleme auftreten können. Blutgerinnungshemmende Medikamente können bei der Implantation zu starken Blutungen führen.
Ja, seit Januar 2005 zahlen die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland auch für implantatgetragenen Zahnersatz einen Festzuschuss. Dieser richtet sich nach der sogenannten Regelversorgung. Das kann eine Krone, Brücke oder Prothese sein, die für einen bestimmten Ausgangsbefund der Mindeststandard ist. Beispielhaft ergeben sich daraus folgende Festzuschüsse: – Bei einem fehlenden Zahn bekommen Sie etwa 270 Euro. – Bei vier nebeneinander fehlenden Frontzähnen bekommen Sie etwa 380 Euro. – Bei fünf fehlenden Zähnen oder einer Freiendsituation erhalten Sie etwa 270 Euro. – Bei einem zahnlosen Unterkiefer bekommen Sie etwa 270 Euro, bei einem zahnlosen Oberkiefer etwa 250 Euro. Wenn Sie in den letzten fünf Jahren vor Beginn der Behandlung regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen nachweisen können, erhöht sich der Festzuschuss um 20 Prozent. Bei Nachweis der Vorsorge der letzten zehn Kalenderjahren erhöht sich der Festzuschuss um insgesamt 30 Prozent.
Die Kosten können je nach Aufwand der Behandlung und Anzahl der Implantate variieren. Der Richtwert für eine implantatgetragene Krone einschließlich aller ärztlichen und zahntechnischen Leistungen liegt etwa bei 2.000 Euro. Eine implantatgetragene Brücke (für drei fehlende Zähne) beginnt bei etwa 4.000 Euro und eine Vollprothese bei 6.000 Euro. Genauen Aufschluss über die individuelle Kostenlage gibt Ihnen der Heil- und Kostenplan, den Sie vor Behandlungsbeginn von Ihrem Implantologen bekommen.
Wenn Zähne und somit die natürliche Kaubelastung im Kiefer über längere Zeit fehlen, bildet sich allmählich der Knochen zurück. Ist die Knochensubstanz so geschwächt oder dünn, dass ein Implantat keinen Halt mehr findet, kann ein Knochenaufbau erforderlich sein. Das Knochengewebe wird dabei mit körpereigenem oder knochenersetzendem Material so schonend wie möglich wiederhergestellt. Das Aufbaumaterial wird direkt an den Knochen angelagert und vom Körper allmählich in belastbare Knochensubstanz umgebaut. Auf diese Weise kann der Knochen verbreitert oder erhöht werden. Im hinteren Oberkiefer wird der Knochen meist durch einen sogenannten Sinuslift erhöht. So wird vermieden, dass ein Teil des Implantates in die Kieferhöhle ragt. Oft ist es möglich, den Knochenaufbau direkt bei der Implantation durchzuführen. Es kann aber auch im Vorfeld ein separater ambulanter Eingriff erforderlich sein.
Die meisten Kronen und Brücken werden aus Metallen bzw. Metalllegierungen hergestellt und mit Keramik in Zahnfarbe verblendet. Die ästhetische Alternative sind Vollkeramiken. Zirkonoxidkeramik ist durch seine hohe Festigkeit besonders gut für implantatgetragenen Zahnersatz geeignet, ob für einzelnen Zähne oder größere Brücken.
Implantate bestehen aus medizinischem Reintitan. Das Material hat sich so gut bewährt, dass mittlerweile 99 % aller Zahnimplantatsysteme daraus hergestellt werden. Es ist hochstabil und wird vom Körper bestens angenommen. Außerdem verwächst Titan fest mit dem Knochengewebe. Auch die silbrig-graue Farbe des Titans ist kein Nachteil, da Implantate – wie natürliche Zahnwurzeln – vollständig und unsichtbar im Kieferknochen sitzen.
Seit über vierzig Jahren sind keine Unverträglichkeiten gegenüber Titanimplantaten bekannt geworden. Das Material hat keine allergenen Bestandteile und verhält sich im Körper völlig neutral.
Ja, der Implantologe führt die Behandlung schonend und ambulant unter örtlicher Betäubung durch. Auch mehrere Implantate können so problemlos in einem Behandlungstermin eingesetzt werden.
Das Knochenwachstum sollte zum Zeitpunkt der Implantation abgeschlossen sein. Davon kann man im Schnitt mit 18 Jahren ausgehen. Im Zweifel lässt sich dies leicht anhand einer Röntgenaufnahme der Handwurzel feststellen.
Nein, die Behandlung ist so risikoarm, dass man sich durchaus mit 70, 80 oder sogar 90 Jahren Implantate einsetzen lassen kann. Eine Altersgrenze gibt es grundsätzlich nicht.